REVIEWS JANUAR 2018 / 1

Kurz nach der großen Jahresbilanz 2017 drei Kurzbesprechungen von Schallplatten, die ich in den letzten Wochen gekauft habe. Dabei wurden alle drei Alben offiziell noch im Dezember veröffentlicht.

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Paul Messis – Songs Of Our Times (13 O’Clock Records)

Paul Messis kommt aus Billinghurst/West Sussex und neben einigen Singleveröffentlichungen ist dies das dritte Album unter seinem Namen. Messis spielt dazu noch bei der großartigsten 79er DIY Punkband der Gegenwart „The Suburban Homes“ und bei der eher klassischen 60s Garagenband „The Higher State“. Dazu betreibt er noch das 7″-Label „Market Square Records“, auf dem in den letzten 5 Jahren einige sehr interesssante Sachen veröffentlicht wurden.

„Songs of Our Times“ ist ein klassisches Singer/Songwriteralbum, auf dem sich Messis, wie er auch in den Linernotes schreibt, stark mit den besorgniserregenden politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Zeit auseinandersetzt.

Messis ist Multiinstrumentalist und spielt alle Instrumente auf den 12 Songs selbst, dazu singt er wie immer sehr sympathisch mit wunderbarem DIY-Charme – so wie dies z.B. auch Dan Tracey von den TVP’s auf deren klassischen LPs getan hat. Musikalisch bewegt sich Paul Messis zwischen den beiden Polen Sixtiesgaragepop und Ende 1970er/Anfang 1980er-Verschrobenheitspunk. Das macht er auf 11 Stücken unübertrefflich gut. Ein Stück fällt etwas aus dem Rahmen, nämlich dass mich an ein verschollenes Phil Ochs-Stück erinnernde durchweg akkustische Stück“Apathy’s Calling“, welches aber ebenfalls erstklassig ist. Ein eindrucksvolles und sehr hörenswertes Album.

Bewertung: 9.5/10

Paul Messis – Apathy’s Calling

Paul Messis Bandcamp

 

Sekel – Sekel (Fuzz Club Records)

Sekel sind eine Band aus Malmö und sie legen nun ihr erstes Album vor. Das ist Postpunkkrautpsychedelic vom Feinsten, denn die Band hat ein ähnlich motorisches und straightes Fundament wie man es von Bands wie Neu! etc. kennt und die Stücke atmen gleichzeitig die Düsterness, die Radikalität und den Geist von Postpunkbands wie z.B. den Glaxo Babies. Sekel haben einen sehr schneidenden und durchdringenden Sound geschaffen, der zumeist kratzt, beißt und spuckt. Ein wirklich tolles Debut, einer sehr interessanten Band.

Bewertung: 9.25/10

Sekel – Next To Nothing

 

Purple Hill Witch – Celestial Cemetary (The Church Within Records)

Bei Purple Hill Witch handelt es sich um ein Trio aus Oslo, das 2014 sein erstes Album veröffentlicht hat – „Celestial Cemetary“ ist also nun das zweite Album. Letztendlich handelt es sich dabei genau um die Art von Metal bzw. Doom, der mir am liebsten ist: Hymnische, sich aus sich selbst entwickelnde und eingängige Songs, zwangsläufig an die größten Bands des Genres bzw. die eine Band aus Birmingham erinnernd. Der Anfang 1970er Düsterhardrock-Blueprint, hier im Mantel des Anfang 1980er NWOBHM im Jahre 2017 eigenständig dargeboten. Sämtliche 7 Songs auf dem Album sind großartig – tolle Solos, tolle Harmonien und richtig gut gesungen. Eine sehr kurzweiliges Album mit sehr viel Substanz.

Bewertung: 9.25/10

Purple Hill Witch – Ghouls In Leather

 

 

 

 

 

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